Retrofitting – Wie alte Produktionsanlagen wieder zu Kräften kommen

Auch in die Jahre gekommene Maschinen und Anlagen können mit ein wenig Feintuning und gezielten Aufrüstungen mit der Industrie 4.0 mithalten. Auch wenn sich oft Fragen stellen, ob veraltete Maschinenparks überhaupt noch mit modernen IoT-Lösungen vernetzt werden können oder ob es dafür neue Investitionen benötigt – mit ein paar Handgriffen und einer guten Strategie holen Sie noch so einiges aus Ihren Anlagen heraus.

Die Industrie 4.0 ist auf dem Vormarsch. Smart Monitoring, Predictive Maintenance – Technologien und Prozesse, die ausschließlich für die allerneuesten Maschinen und Anlagen konzipiert sind. Möchte man meinen. Tatsächlich können ältere Anlagen durch einen Retrofit wieder zu neuen Höchstformen aufsteigen. Unter dem Begriff Retrofit versteht man grundlegend die Anlagenmodernisierung. Maschinen und Anlagen, die schon in die Jahre gekommen sind, werden demnach nicht entsorgt oder ersetzt, sondern einfach auf den neuesten Stand gebracht. Dazu werden gezielt Komponenten ausgetauscht, modifiziert oder erweitert, während die Anlage als Ganzes dieselbe bleibt.

Obwohl sich nicht pauschal jede alte Anlage einem Retrofit unterziehen lässt, ergeben sich doch einige enorme Vorteile:

Verlängerte Lebensdauer.

Durch die Integration moderner Sensoren oder Steuerungssysteme, Antriebstechnologien oder Interfaces können Anlagen deutlich länger genutzt werden.
 

Kostensenkung.

Retrofits entpuppen sich in den meisten Fällen als wesentlich günstigere Methoden der Anlagenoptimierung als eine Neuanschaffung.
 

Produktivitätssteigerung.

Mit den technologischen Erweiterungen und Upgrades ermöglichen Sie Ihrer Anlage einen wahren Performance-Schub nach vorne. Dies wirkt sich durch eine höhere Produktionsleistung natürlich auch auf die Produktqualität und Lieferbarkeit aus.
 

Nachhaltigkeit.

Bevor viele Ressourcen für den Bau neuer Anlagen aufgewendet werden, holt man das Maximum aus seinen bisher genutzten Produktionsstätten heraus. Neue Technologien sorgen ebenso für einen geregelten Energieverbrauch, wodurch Sie bares Geld sparen.
 

Datenerfassung.

Wenn die Industrie 4.0 uns eines gezeigt hat dann, dass es einfach nicht mehr ohne Daten geht. Wer heutzutage seine Anlagen und Maschinen nicht bis ins kleinste Bauteil kennt und ausliest, wird in puncto Produktionsmenge und -qualität langfristig das Nachsehen haben. Ein Retrofit ist hier der erste richtige Schritt.

Benötigt es für einen Retrofit Neuanschaffungen von Produktionsmaschinen?

Kurz gesagt: Nein, wenn ein Retrofit unter den richtigen Umständen gewissenhaft und gezielt durchgeführt wird. Der Vorteil ist, dass eine Nachrüstung bei vielen Maschinen möglich ist. Grundsätzlich sollte eine Nachrüstung jedoch immer individuell erfolgen. Je nach Produktionsbedingungen und -prozesse ist ein sorgfältiges Konzept ein Muss, um Anlagen effizient und wirtschaftlich einem Retrofit zu unterziehen. Je besser das Konzept und die darauf folgende Anlagenoptimierung sind, umso geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie in neue Maschinen investieren müssen – welche in fünf bis zehn Jahren ohnehin wieder überholt wären.

Sensoren – klein, aber kraftvoll

Sensoren sind ein wesentlicher Bestandteil einer Retrofit-Strategie. Die kleinen Kontrolleinheiten lassen sich mittlerweile nicht nur völlig flexibel und mobil an ganzen Maschinenparks installieren, sondern sie liefern darüber hinaus auch sehr wertvolle Insights in den Kern der Anlage. Wichtige Parameter, die eine Maschine oder Anlage im Sekundentakt aussendet, entscheiden über die Produktionsleistung, die Qualität der Fertigung, die Lebensdauer der Anlage und dem aktuellen Gesundheitszustand. Anhand einiger Kernparameter können sowohl von Software-Lösungen als auch von Experten selbst bessere Entscheidungen getroffen werden, wenn es um die Wartung und Instandhaltung geht:

Gewicht: Sensoren können den Produktionsfortschritt beispielsweise anhand des Gewichts erfassen. Erreicht die Produktionsmenge einen vorgegebenen Zielwert, erfolgt eine Meldung, der den nächsten Produktionsschritt einleitet.

Volumen: Wird ein Silo während einer Produktion befüllt, liefert der Füllstand relevante Kennzahlen über den Produktionsstand.

Temperatur: Auch Zieltemperaturen können über vernetzte Systeme kommuniziert werden – ganz gleich, ob es dem aktuellen Produktionsschritt dient oder ob mit erhöhten Temperaturen eine mögliche Gefahr kommuniziert wird.

Entfernungen: Unter Umständen sind auch Abstände während einer Produktion entscheidend. Abweichungen, die mit dem menschlichen Auge kaum erkennbar sind, werden von Sensoren exakt erfasst und liefern sofort die entsprechenden Daten.

Es gibt noch weitere zahlreiche Sensorvarianten, welche hilfreiche und sogar entscheidende Daten erkennen und kommunizieren, wo andere veraltete Systeme versagen. Hier lohnt es sich für jedes Unternehmen, sich einschlägig mit Anlagenaufrüstungen zu beschäftigen.
 

Jetzt Anlagen für die Industrie 4.0 aufrüsten!

Obwohl ein Retrofitting sehr individuell ist und umfassende Konzeptionsarbeit benötigt, lohnt sich jeder Aufwand allemal. Verschiedenste Sensoren können bereits heute eingesetzt und mit dem internen ERP oder einer zentralen Software-Lösung wie KENEXOS® vernetzt werden. Alte Maschinen und Anlagen mögen zwar in die Jahre gekommen sein, womöglich bringen sie dennoch tagtäglich die notwendige Leistung auf die Strecke. In vielen solcher Anlagen steckt noch enormes Potenzial, was durch einen Retrofit erkannt und ausgeschöpft wird – eine wirtschaftlich äußerst attraktive Methode, der Produktion frischen Wind einzuhauchen!


Über KENEXOS®

Mit der Kreutzpointner Business Software GmbH (kurz KBS) setzt Kreutzpointner einen bedeutenden Meilenstein in der technischen Entwicklung der gesamten Unternehmensgruppe. Die Kreutzpointner Business Software GmbH konzentriert sich mit eigenständigem Geschäftsmodell auf die speziellen Anforderungen und digitalen Bedürfnisse von Industriekunden. Der operative Start ist im Oktober 2020 erfolgt.

Die KBS bietet mit KENEXOS® Unternehmenskunden eine individuell erweiterbare Applikationsplattform mit eigenen Softwareprodukten und ist fokussiert auf die Umsetzung von industriellen Anwendungen. KENEXOS® bietet eine moderne Web-Technologie für den Zugriff über verschiedenste Endgeräte und ermöglicht eine Integration mit vorhandenen Systemen via API-Schnittstelle. Zu den Standardmodulen gehören beispielsweise eine Baustellendokumentation, Aufgaben- und Ticketerfassung, Anlagenverwaltung und -wartung und viele mehr. Die Applikationsplattform steht sowohl für eine Inhouse-Installation  (On-Premise) oder als Cloud-Lösung (SaaS) zur Verfügung.

Die Ideen und die technische Basis für die Kreutzpointner Business Software GmbH wurden im Rahmen des unternehmensweiten „Research & Development“-Prozesses in den letzten Jahren erfolgreich entwickelt. Ergänzend zum Geschäftsbereich IT-Systeme rundet die neue Digitaleinheit das große Portfolio von Kreutzpointner ideal ab.

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